In der 16-jährigen Unternehmensgeschichte von wortwert haben immer wieder neue Gesichter unsere Redaktion bereichert: Seit dem Jahr 2002 haben wir mehr als 100 Praktikanten beschäftigt und sieben Volontäre zu Redakteuren ausgebildet. Viele Ex-Mitarbeiter haben heute anderswo spannende Jobs in der Medienbranche – manche sind sogar unsere Kunden. Im Sommer 2005 war Sabine Reifenberger zwei Monate lang unsere Praktikantin. Inzwischen ist die heute 33-Jährige Chef vom Dienst des Finanz-Fachmagazins FINANCE aus dem F.A.Z.-Fachverlag Frankfurt Business Media. Wir haben Sabine gefragt, was sie bei wortwert gelernt hat.
Sabine, welche Erinnerungen hast du an dein Praktikum bei wortwert?
Ich war erstaunt, wie viel ich von Beginn an machen konnte. Ich hatte kaum Erfahrung im Journalismus und bis dahin nur in einigen Pressestellen gearbeitet. Aber schon nach ein paar Tagen durfte ich selbständig Texte für Zeitungen recherchieren und schreiben. So habe ich sehr schnell gelernt, dass man auch vor scheinbar schwierigen Themen keine Angst haben muss. Egal ob es um Finanzthemen oder um Maschinenbau geht: Man kann sich in alle Themen recht schnell so weit einlesen, dass man in Interviews sinnvolle Fragen stellen kann.
Wie hast du die Arbeitsatmosphäre bei wortwert in Erinnerung?
Ich hatte mir Wirtschaftsjournalisten als Herren in grauen Anzügen vorgestellt. Doch die gab es bei wortwert nicht. Es herrschte eine professionelle, aber lockere Atmosphäre – ein bisschen wie in einem Startup. Das hat mir sehr geholfen, mich schnell zurecht zu finden. Und durch den direkten Austausch mit euch habe ich viel gelernt: Zum Beispiel, dass man sich als Journalist bei Recherchegesprächen nicht so schnell abwimmeln lassen sollte – selbst wenn jemand keine große Lust auf ein Gespräch hat.
Was hast du ansonsten gelernt, das dir später im Job geholfen hat?
Ich habe sehr viel über gute Sprache gelernt. Zum Beispiel dass man Füllwörter vermeiden sollte und besser Aktiv statt Passiv verwendet. Und ich habe gelernt, wie man mit schwierigen Interviewsituationen umgeht. Bei einem Termin in Düsseldorf habe ich während meines Praktikums einen Mitarbeiter eines Kosmetikkonzerns interviewt. Ich war ziemlich nervös. Aber dann merkte ich: Der Mann war selbst noch viel nervöser als ich! Damals konnte ich zum ersten Mal ausprobieren, wie man Ruhe in ein Gespräch bringt. Das muss man in unserem Job beherrschen.
Nach dem Praktikum hast du lange als freie Mitarbeiterin für uns gearbeitet und zum Beispiel Texte für das Handelsblatt geschrieben. Wie ging es dann weiter?
Ich habe bei der Ludwigsburger Kreiszeitung volontiert und danach ein Jahr dort als Redakteurin gearbeitet. Im Jahr 2010 bin ich zu FINANCE gewechselt. Meine Erfahrung mit Wirtschaftsthemen hat mir bei diesem Wechsel sehr geholfen. Ich hatte eine Menge Arbeitsproben aus Wirtschaftsmedien, die ich vorzeigen konnte. Und ich wusste, dass ich mit Finanzthemen klar komme und dass sie mir Spaß machen.
Inzwischen bist du Chef vom Dienst bei FINANCE. Bedeutet das, dass du vorwiegend organisierst und koordinierst?
Als Chef vom Dienst bin ich für die Produktionsplanung und die Qualitätssicherung verantwortlich. Aber ich beschäftige mich weiterhin auch mit Inhalten: Vor allem mit der Frage, was die digitale Transformation für Finanzchefs in Unternehmen bedeutet. Außerdem bin ich regelmäßig als Moderatorin für unseren Web-TV-Kanal im Einsatz und moderiere Veranstaltungen. Die Mischung ist großartig. Ich schreibe gern und führe gern Interviews. Darauf möchte ich nicht verzichten.
Bildquelle: Andreas Varnhorn/Frankfurt Business Media GmbH